Benefizkonzert 2018

Ein Benefizkonzert für den Patrick Sondenheimer Stiftungsfonds
Benefizkonzert vom 24.11.2018 des "etwas anderen Kirchenchor" in der Markuskirche in Düsseldorf-Vennhausen
Nach langer Vorarbeit und vielen Proben war es endlich so weit: Unser diesjähriges großes Benefiz – Konzert konnte starten.
Nur noch einige Stimmübungen, kurz ein paar besonders schwierige Passagen des Programms angesungen, Kuchenbuffet und Getränkestand
aufgebaut, und schon kamen die ersten Besucher. Und wie sie kamen: in hellen Scharen, trotz etlicher „Konkurrenzevents“, was sicher
auch unserem so liebevoll gestalteten Werbeposter zu verdanken ist. Lange vor Beginn waren bereits alle Sitzplätze
belegt und es bildeten sich etliche Stehreihen. Schließlich waren es bestimmt um die vierhundert Menschen, die den Chor sehen und hören wollten.
Bässe und Tenöre hielten sich in der Sakristei versteckt, um mit Einsatz des Klaviers beschwingt die Bühne zu entern und „lebendig – kräftig – schärfer“ loszulegen.
Die Mädels schwebten singend und swingend von der Empore herab und gesellten sich dazu. Das Publikum ließ sich die erste Chance zum Mitklatschen natürlich nicht entgehen,
wobei Laura auf der Cachon den richtigen Takt vorgab. Wenn das kein Warming up war! Die Besucher waren schnell in Hochstimmung und applaudierten heftig. Frau Pastorin Sabine Happe
und Chorleiterin Petra Mainka-Bersch mussten sich einen Moment Ruhe erkämpfen, um sie offiziell zu begrüßen und auf das Weitere einzustimmen.
Darauf rappte der Chor die Geschichte vom „Awesome God“, gefolgt von einem ersten emotionalen Höhepunkt: „Neben Dir“ tönte es aus vielen Kindermündern. Petra hatte die Rasselbande
fein eingestimmt. Nach einem munteren Wechselgesang „Going up yonder“ mit einem herrlichen Saxofon-Intro von John gab es einige nützliche Tipps für „Wenn dein Kind dich morgen fragt“.
Eine kurze Verschnaufpause für die Akteure gab Anne-Katharina Sondenheimer die Gelegenheit, den von ihr ins Leben gerufenen Patrick Sondenheimer Stiftungsfonds vorzustellen.
Ihr Mann kam im März 2015 als Pilot beim Absturz einer Germanwings-Maschine mit allen Insassen ums Leben. Er hinterließ seine Frau und zwei kleine Kinder.
Die Stiftung un-terstützt und begleitet Kinder und Jugendliche in Lebens- und Trauerkrisen. Ihrer Arbeit soll der Erlös des Konzertes zu-gutekommen.
Dann hieß es „Kopf nach oben, wieder runter, links (oder rechts) schwenk“, denn das Licht der Wahrheit, „The light of truth“ ging an. Noten- und Texthefte wurden von da an
nicht mehr gebraucht, sie wären bei dem nächsten Highlight auch sehr hinderlich gewesen: „Freedom is a voice“ mit vielen Gesten – von Georg Szigeti launig erklärt und mit dem
Publikum eingeübt -, eingerahmt von afrikanischen Klängen und ergreifender „Amazing grace“.
Als „Friend of God“ will Ihm jeder natürlich auch nahe sein und folgen: „I will follow him“. Aber gefälligst nicht ohne mit-reißende Choreografie!
Und die tüftelten Petra, Eli, Bianca und Claudia dann auch aus.. Was hatten die uns im Vorfeld damit gequält! Doch siehe da:
Es klappte (soweit der Tanzverstand des Verfassers das beurteilen kann) und das Publikum folgte dem Chor begeistert.
Jetzt musste es aber wieder etwas besinnlicher werden, denn die Kinder baten „Herr, öffne Du mir die Augen, Herr öffne Du mir das Herz“ und Er öffnete
die Herzen aller. Und dann ging es so richtig ans Gefühl:“Tears in heaven“. Da gab es nun nichts zu klatschen,nichts zu schnippen, nichts zu swingen, nur Musik und Seele pur...
Puh..erst mal sacken lassen, durchatmen, zurückfinden ...und schon ging die Post wieder ab; ein kleines Ding, nämlich “This little light of mine“, reißt alle aus ihrer
Versunkenheit. Ein Hammer: Wechselgesang , Klatschen auf Pausen, langsam auf „light“, schnell auf „little“, dazwischen Zwiegespräche im Stakkato, wahrer Gospel-Hiphop.
Kaum zum Aushalten. Die Chefin kurz vor der Ekstase. Das Publikum fing sofort Feuer und klatschte schon, wo es die Regie noch gar nicht erwartet hatte, und der Chor schloss
sich – sah man da ein leichtes Entsetzen in den Augen der Dirigentin? - spontan an. So sprang denn der Funke einmal umgekehrt über.
Wen wundert`s, dass sich der Chor irgendwann wieder in ruhigere Wasser groovte und „Rest in you“ suchte und nur noch ein lässiges Fingerschnippen übrig hatte.
Aber vor dem Ende sollten noch drei Gefühlsbomben hochgehen:
„You raise me up“, eingeleitet von Petras Klavier und Klaras Geige, nachdem Maria den Text, ins Deutsche übersetzt, vorgetragen hatte.
Die Frauenstimmen beginnen verhalten, die Männer antworten leise, steigern sich und wer-den bei der zweiten Wiederholung des Hauptmotivs zu luftigen Schmetterlingen.
Dann, wieder mit Violinbegleitung, „Gott segne Dich“, auf Tuchfühlung mit den Menschen, Hand in Hand, gemeinsames Singen...Gänsehaut.
Und zu guter Letzt auf vielfachen Wunsch und ganz spontan bei Kerzenlicht in abgedunkeltem Saal die Zugabe „Zünd` eine Kerze an“ mit ihrem fulminanten Schlussakkord vor
der von Bernd Zaja wunderbar illuminierten Altarwand!
Nach tosendem Schlussapplaus zog es die Gäste zu gemütlichem Glühwein, Kaffee und Kuchen.
Vielen, vielen Dank allen, die diesen wundervollen Nachmittag ermöglicht und gestaltet haben, vor allen unserer Leiterin, Dirigentin, Pianistin, Mitsängerin
und Freundin Petra, Petra II für die Organisation und den anderen im Text schon Genannten und nicht zuletzt den Sängerinnen und Sängern.
Dem einen oder anderen werden im Bühnenraum eine kleine Bank und darauf eine verwaiste Querflöte aufgefallen sein. Klaus hatte sich sehr gewünscht, bei diesem Konzert
wie letztes Jahr noch einmal mitwirken zu können. Er hat es nicht mehr geschafft.
Wer alles nochmal nachempfinden will, Wolfram Feld – besten Dank auch Dir – hat es aufgenommen und ins Netz gestellt. Doch alle, die dabei waren, werden sagen:
Live is live, na – nah – na - na - na, live is live!!
Manfred B, (Tenor)